Donnerstag, 30. Dezember 2010

RP-Version Nr. 2: LARP

LARP ist die Abkürzung von LiveActionRolePlaying. Zu Deutsch: LiveRollenspiel.

Bei dieser Variante ist der Charakter nicht wie beim P&P nur auf dem Papier. Er wird vom Spieler mit Leben erfüllt, indem der Spieler sich verkleidet. Unter RPlern wird dafür der Ausdruck "gewandet" benutzt. "Verkleidet" wird eher als Beleidigung genommen.
Der Spieler denkt sich bei seinem Charakter nicht nur Alter, Rasse und Klasse aus, sondern auch das Aussehen. Hat er einen Bart, Narben, Behinderungen? z.B. Bart bei Zwergen. Was trägt der Charakter? als Magier werden meist elegante Roben getragen, Waldläufer tragen meist eher abgetragene Klamotten. Hat er einen Akzent? Ich kenne einen Char der einen französischen Akzent hat ;)

Hat sich der Spieler alles ausgedacht, beginnt er alles, was er dafür braucht, zusammen zu tragen. Entweder werden die Sachen fertig gekauft, selbst gemacht oder man lässt sie machen. Alle Materialien dafür bekommt man im Internet, auf Flohmärkten oder draußen in der Natur.
Es kommt dabei darauf an, was man spielt. Ein Ritter oder Paladin läuft meist in Plattenrüstung herum. Also sollte sich der Spieler eine Plattenrüstung zulegen. Eine Waffe wäre auch nicht schlecht. Soll es ein oder zwei Einhandschwerter sein? Oder lieber ein Zweihandschwert? Streitkolben, Stangenwaffe, Hellebarde, Hammer? Was ist mit einem Schild? Magier nehmen meist Roben. Hierbei ist die Frage, was für einen Magier spielt man. Eher einen hochnäsigen, eleganten oder vielleicht doch einen Naturmagier? Der Stoff für die Robe sollte angepasst werden. Die meisten Magier haben entweder einen Stab oder einen Ritualdolch oder beides. Sie brauchen keine Waffe, sondern Material für ihre Zauber. Für Feuerbälle also z.B. Bälle.
Es gibt so viele verschiedene Varianten. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

Habt ihr alles zusammen (als Einsteiger sollte es nicht zu viel sein, mit der Zeit wird es eh viel mehr als euch lieb ist ;) ) könnt ihr euch im Internet eine Con suchen. Con ist die Abkürzung von Convention (Zusammentreffen, Zusammenkunft). Sie werden von Spielleitern organisiert und können von 1 Tag bis zu 1 Woche dauern. Hier denkt sich die Spielleitung (SL) einen Plot aus. Also eine Geschichte, ein Ereignis, eine Quest. Und sie überwacht den Ablauf. Sogenannte NSCs (Nicht-Spieler-Charaktere) sorgen dafür, dass die Geschichte in die richtige Richtung geht und bekommen ihre Anweisungen von der SL.
Der meistgenutzte LARP-Kalender für Cons ist dieser hier: Thilo Wagners Larpkalender

Interessant wäre vielleicht noch, dass es auch im LARP verschiedene Arten gibt:
Fantasy, High Fantasy, Endzeit, Vampir, Werwolf, Star Trek, Star Wars und viele andere

Grundlage ist wie beim P&P ein Regelsystem. Diese Regeln bestimmen, wie viele Erfahrungspunkte man bekommt, was es für Fähigkeiten und Talente gibt, wie viele Lebenspunkte man hat und vieles mehr. Es soll eine Grundlage geschaffen werden, die für alle gleich ist. Darüber hinaus kann aber jeder Spieler eigene Ideen einbringen. Voraussetzung hierbei ist die Absprache mit und die Befürwortung von der SL.
Es gibt aber auch eine LARP-Art, bei der es keine Regeln gibt. Es heißt DKWDDK. Du Kannst Was Du Darstellen kannst. Hier wird dem Rollenspiel freie Hand gelassen. Es kommt darauf an, wie gut man etwas ausspielt. Ist es gut, gelingt es, wenn nicht, dann nicht.
Man kann sich ein Regelsystem aussuchen und seinen Charakter so für eine Con vorbereiten. Möchte man auf eine Groß-Con, muss man diesen Char auf das jeweilige Regelsystem transferieren. Groß-Cons haben ihre eigenen Regelsysteme, die man aber im Internet finden kann.

Die bekanntesten Groß-Cons hier in Deutschland sind

Drachenfest
Conquest of Mythodea

Hier könnt ihr noch mehr Informationen bekommen:
http://de.wikipedia.org/wiki/LARP
http://larpwiki.de/

Links zum Thema LARP könnt ihr z.B. hier finden: http://www.larplinks.de/

Ich habe meine eigene Link-Liste und könnte sie hier posten, wenn ihr wollt. Ich möchte diesen Post nur nicht überfüllen, aber wenn jemand Interesse hat, werde ich die Liste durchgehen und die interessantesten Links raussuchen.

Jetzt habe ich erstmal genug geschrieben. Ich will euch ja nicht mit zu langen Texten schocken ;) Leider habe ich nicht so viele Bilder, aber das wird sich hoffentlich noch ändern.

Freitag, 17. Dezember 2010

RP-Version Nr. 1: Pen & Paper

Pen & Paper (auch einfach nur P&P bezeichnet) ist die ursprünglichste aller Varianten des Rollenspiels. Es wird genau so gespielt, wie es auch heißt. Mit Stift und Papier und zusätzlich verschiedenen Würfeln.

Bei diesem Rollenspiel trifft man sich in einer kleinen Gruppe von meist 5 Personen zu Hause am Tisch. Das einzige, was jeder mitbringt, ist ein Charakterbogen.

Einer ist der Spielmeister, der sich im Vornherein überlegt, in welcher Welt gespielt wird und was die Abenteurergruppe erleben soll. Er kann sich das alles selber überlegen oder ein Spielbuch benutzen. Will er lieber eine vorgefertigte Welt verwenden, nimmt er eines von mehreren Spielsystemen zur Hilfe. Es gibt da sehr verschiedene Varianten. Im Bereich High-Fantasy sind Dungeons & Dragons (D&D) und Das schwarze Auge (DSA) sehr bekannt. Für Cyber wäre Shadowrun zu nennen. Möchte er sich aber lieber alles selber ausdenken, muss er sich über vieles im Klaren sein. Wie groß ist das Land, in dem die Geschichte spielt? Gibt es Nachbarländer? Welches Klima herrscht dort? Was für Landschaften, Pflanzen, Tiere etc. sind vorhanden? Wo liegen Städte? Wie heißen sie? Welche Völker leben dort? Wie ist die Politik? Und und und... es gibt eine Menge zu bedenken :)

Ist das alles fertig, wird am ersten Spieleabend von jedem Spieler ein Charakter erstellt. Normalerweise ist alles erlaubt. Er muss nur in die Spielewelt passen und eventuelle Regeln des Meisters beachten. Z.B. kann es vorkommen, dass manche Meister keine Mönche in der Gruppe haben wollen. Das hängt damit zusammen, dass diese und andere Klassen in manchen Regelbücher überdurchschnittlich stark sind und das Gruppenspiel eventuell negativ beeinflussen könnten. Um das zu unterbinden, erstellt der Meister zusätzliche Regeln.
Bei dieser Charaktererstellung überlegt sich jeder Spieler, welche Rasse und Klasse er spielen möchte. Ist der Charakter männlich oder weiblich? Wie heißt er? Wie alt ist er? Wie groß und schwer ist er? Wie ist sein Charakter und seine Einstellung gegenüber z.B. Religion? Dann werden Fähigkeiten und Attribute ausgewählt und ausgewürfelt. Es gibt eine klar definierte Anzahl an Erfahrungspunkten für den Anfang, die in Fähigkeiten wie z.B. Schreiben, Lesen, Feuer machen, Zauber, Waffenfertigkeit investiert werden. Attribute wie Intelligenz, Stärke, Geschicklichkeit werden ausgewürfelt. Am Ende wird noch das Gepäck bestimmt. Was hat der Charakter alles dabei? Was kann er sich leisten?
Das alles wird auf einem Charakterbogen vermerkt, der bei jedem Spieleabend mitgebracht wird.

Und dann beginnt das Spiel. Der Meister denkt sich schon vorher einen Beginn aus. Kennen sich die Charaktere schon? Oder müssen sie sich erst finden und kennenlernen? In den nächsten Abenden bestehen die Chars viele Abenteuer und erhalten immer mehr Erfahrungspunkte, die sie in neue Fähigkeiten investieren können.

Eine Besonderheit ist, dass die Spieler, wenn sie im Spiel miteinander reden, dies so tun, wie ihre Chars es tun würden. In einer mittelalterlichen Umgebung, wird auch so gesprochen und nicht so, wie es heutzutage der Fall ist. Bei Kämpfen oder beim Anwenden von Fähigkeiten wird gewürfelt. Die Werte geben an, ob der Charakter es geschafft hat, diese Fähigkeit einzusetzen, oder hatte er einen Fehlschlag. Hierbei werden nicht nur die normalen 6er Würfel genommen, sondern auch 12er oder 24er und andere.

Aus dieser Form des Rollenspiels entstanden die weiteren Formen des RPs. Das nächste Mal erzähle ich euch von der 2. Form :)

Weiter Infos könnt ihr bei Wikipedia nachschauen.

Eine Liste von P&P-Rollenspielen gibt es hier

Eine Gruppe von Rollenspiel-Verrückten hat in Youtube 2 Filme eingestellt, die aus mehreren Teilen bestehen. Sie handeln beide von Pen & Paper und nehmen es quasi auf die Schippe. In diesen Filmen trifft sich eine Gruppe zum Rollenspiel. Wenn sie spielen wird in ihre Fantasywelt gewechselt und hören sie damit auf, sieht man sie wieder am Tisch in normaler Kleidung sitzen.

Hier sind die Links dazu: (Hinweis: Sie sind beide auf Englisch)

The Gamers 1



Part 1
Part 2
Part 3
Part 4
Part 5

The Gamers 2 - Dorkness Rising (Vom Produzenten gibt es nur die ersten 3 Parts kostenlos zu sehen. Es gibt diesen Film auch auf DVD.)



Part 1
Part 2
Part 3

Mittwoch, 15. Dezember 2010

RP... Was ist eigentlich RP?

Mit diesem Blog möchte ich über mein anderes Hobby dem RP erzählen. Aber erstmal sollte die obige Frage vielleicht geklärt werden.

RP ist die Abkürzung von Roleplay oder auf Deutsch Rollenspiel. Die meisten werden damit sicherlich Computerspiele in Verbindung bringen. Und das ist auch richtig. Allerdings gibt es weit mehr Rollenspiele, als viele ahnen. RP hat eine lange Geschichte an deren Ende sich die PC-Spiele befinden. Aber wie bei jedem Endprodukt gibt es viele Zwischenstufen, aus denen es entstanden ist. Und so ist es auch beim Roleplaying. Nach und nach möchte ich euch zeigen, was es alles für "RP-Arten" gibt und wie sie funktionieren.

Hier ist noch zu erwähnen, dass ich hier nicht nur auf reines RP eingehe sondern z.B. auch über Gesellschaftsspiele berichten möchte.

Soweit erstmal zum allgemeinen Teil :) In den nächsten Posts werde ich spezifischer auf die Spiele eingehen.

Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Tag und genießt die Winterlandschaft.

Eure A'inah / Jana